Mit dem WOMO in Polens Süden unterwegs - Juli 2014 - Teil 1




Dieses Jahr verbringen wir unseren Urlaub wieder in Polen, das wir vor zwei Jahren als wunderschönes Reiseland kennengelernt hatten. Damals führte uns unsere Reise in den Norden Polens, an die Ostseeküste. Dieses Jahr wollen wir nun den Süden Polens kennenlernen, genauer den Südwesten, bis in die Vorkarpaten.

 

Freitag, 11. Juli 2014

Die Lange Nacht des Adels

Hier geht es um den schlesischen Adel und dazu fand eine "Museumsnacht" in Görlitz statt. Wir vom sächsischen Hofadel waren dazu eingeladen und zeigten uns in den drei Veranstaltungsorten, dem Barockhaus, dem Schönhof (Schlesisches Museum) und im Kaisertrutz. Wir zeigten die Tänze des 18. Jahrhunderts, die Mode mit einer kleinen Modenschau und auch die Sprache in einer Lesung in der Bibliothek des Barockhauses. Zu später Stunde lüftete auch die Gräfin ein Geheimnis: Was trug Frau Gräfin darunter? Wir hatten bei unseren Auftritten viel Vergnügen und die Gäste dankten uns mit viel Beifall.
Lange Nacht des Adels

Sonnabend, 12. Juli 2014

Für Ulla und mich ging jetzt der Urlaub los. Nach einem guten Frühstück in der Pension Picobello in Görlitz beschlossen wir spontan doch noch einen Tag in Görlitz zu bleiben.
Am Kühlschrank blinkte die LED - Gas war alle. Wir fuhren also erst mal zu Hornbach Gas holen. Und dann stellten wir uns auf den neuen Parkplatz, auch für WOMOs zugelassen, der auf dem ehemaligen Bombardier-Betriebsgelände angelegt wurde. Aber für WOMOs mit alles ohne: keine Ver- und Entsorgung, keine Toiletten, kein Strom.
Stellplatzkoordinaten: 51°09'19.5"N 14°58'41.9"E


Am gestrigen Abend besuchten wir während der Adelsnacht die Ausstellung über den schlesischen Adel im Kaisertrutz, hatten aber keine Zeit dort länger zu verweilen. Das wollen wir heute nachholen. Per Video erläuterte die Gräfin von Schoenaich-Carolath die Entwicklung des Adels in Schlesien seit dem 18. Jahrhundert. Das war alles sehr, sehr objektiv und auch verständlich von ihr erklärt. Zwei Stunden brauchten wir für die umfangreiche Ausstellung. Und manchmal wurde auch die Schreibweise Schöneich angewandt.



Für ein Mittagessen war es nun zu spät, so war der Besuch eines Cafés das Richtige. Schlesische Mohntorte und Torte Luise (Marzipan, Buttercreme und Danziger Goldwasser)
Der gestrige Abend lag uns noch in den Beinen, auch der heutige Ausstellungsbesuch. So gingen wir erst einmal zu einer sehr späten Siesta ins WOMO. Und siehe da: kein weiteres WOMO auf dem riesigen Platz, auch kein PKW. Ja, wo parken denn die Alle?

Gegen 18:00 Uhr machten wir uns wieder auf die Socken. (Jerry Cotten, der FBI-Mann aus den Dreigroschenromanen, machte sich immer auf die Strümpfe, worüber ich mich über diese Übersetzung jedes Mal amüsierte)
Zum Abendessen landeten wir im "Zum Pauker", genauer davor, noch genauer gegenüber auf einer hübsch eingerichteten Terrasse. Muschelsuppe vom Feinsten, Spaghettie mit Pfifferlingen und Schweinesteaks. So etwas von lecker. Ich hoffe, wer dass hier liest, dass denjenigen das Wasser im Munde zusammenläuft und er sich flugs nach Görlitz in diese wunderschöne Stadt aufmacht, auf die Socken macht.


Sonntag, 13. Juli 2014

Heute Morgen Sonnenschein. Aber nicht am Parkautomaten. Es ist ganz schön heftig, was man hier löhnen muss. Für nichts und wieder nichts. Von gestern 13:00 Uhr bis heute Morgen kurz nach 7:00 Uhr: 6,20 €. Ist das der Grund, dass hier niemand parkt? Hier sollte sich der Betreiber etwas einfallen lasse: Gäste anlocken anstatt sie mit undurchsichtigen und überhöhten Tarifen vertreiben.
Nun beginnt unsere Fahrt, zunächst durch Südpolen. Unser erstes Reiseziel ist Breslau.

Wir kommen gut hin und finden dank Navi auch problemlos den Campingplatz am Olympiastadion. Hier ist auch für uns genügend Platz und eine Nacht kostet 69 Zloty, etwa 17,-€. Das ist auch heftig, eben Campingplatztarif. Aber Alles inklusive. Duschen, Ver- und Entsorgung, Strom, sogar WLAN. Stellplatzkoordinaten: N51 07 03.8 E17 05 25.4

Mit der Straßenbahn fahren wir für 3 Zloty pro Person (Rentner die Hälfte, ab 70 Jahre fährt man kostenlos) ins Stadtzentrum, Haltestelle Schweidnitzer Strasse.
Das Bezahlen in der Bahn am Automat ist denkbar einfach: Sprache wählen, Tarif Einzelfahrt, Anzahl der Personen und Kreditkarte einschieben. Und schon werden die Fahrscheine gedruckt, ohne eine Pin einzugeben. Mal sehen, was dann zu Hause auf dem Bankauszug steht.
Und das ist Breslaus Innenstadt: Bunt, Hervorragend restauriert und lebend. So viele Menschen in der Stadt. Und so viele Zwerge.





Und so viele Menschen in den so vielen Gaststätten, Restaurants, Bars, Biergärten. Vor fast jedem Haus um den Rynek, dem Ring ums historische Rathaus, gibt es im Freien Freigaststätten. Und die sind gut besucht.
Natürlich auch von uns. Erst einmal etwas zum Nachmittag. Für Ulla ein Stück warme gallizische Käsetorte mit Schokolade verziert und für mich etwas herzhaftes: Eine Suppe Zurek im Brottopf - die beste, die ich bisher gegessen habe.
Pflicht war nun der Besuch der Dominsel. Hier hatte ja mein Vater gewohnt. Das Kloster nebenan ist noch in Betrieb und dort, wo das Wohnhaus stand, befindet sich ein Neubau, das Herbarium der Universität Wroclaw.


Zurück zum Rynek und siehe da, es war Abendbrotzeit. Im Pub Bierhalle bekamen wir zwei Plätze, von denen wir auch die vorbeiströmenden Leute sahen und bis unser Essen kam, konnten wir "Leute gucken". Es gab viel zu gucken. Hübsche Mädchen und Frauen, geschmackvoll und manchmal sehr gewagt gekleidet. Aber auch unmögliche Figuren, die durch unmögliche unpassende Kleidung zur komischen Figur wurden. Bewunderungswert waren jene, die mit High Heels kunstvoll und elegant das Kopfsteinpflaster meisterten und beklagenswert diejenigen, die sich damit mühevoll von Stein zu Stein quälten und krampfhaft versuchten nicht die Balance zu verlieren.
Und dann kam unser Abendessen: Gulasch mit Spätzle für Ulla und gebratene Blutwürste mit Zwiebeln und Brot für Achim.

Heute Abend findet das Endspiel um die Fussballweltmeisterschaft 2014 Deutschland gegen Argentinien statt. Und wir sind in Polen, in Breslau. Wie also das Endspiel sehen?
1. Public Viewing:
Gleich neben dem Stellplatz gibt es eine Bar. Die, die vor dem Fernseher dort sitzen, hatten schon reichlich weltmeisterlich Weltmeisterbier getrunken. Das war dann nicht so die rechte Atmosphäre zum Gucken.
2. Fernsehen im WOMO:
DVB-T Miniempfänger - findet 24 polnische Sender, meldet aber Video-Standard H.264 - kein Bild und Ton.
Portable DVD-Player mit DVB-T - findet gar keine Sender, Polen lässt sich nicht als Region einstellen.
TV-Stick DVB-T für den Computer - findet auch keine Sender, Polen lässt sich aber einstellen.
Internet Livestream ARD: Aus rechtlichen Gründen kann der Stream nur in Deutschland gesehen werden.
Internet Liveradioreportage MDR.info: Aus rechtlichen Gründen kann der Audio-Stream nur in Deutschland wiedergegeben werden.
3. Radio
Hier nur per Kurzwelle, aber kein Empfang mit dem Weltempfänger einer deutschsprachigen Übertragung.

Uns blieb also nur der Live-Ticker auf der ARD-Webseite. Und das im Zeitalter der modernen Kommunikation.
Kurz vor Mitternacht die Nachricht im Liveticker:
Wir sind Weltmeister!!!!!!! - Ich wüsste nicht, worin ich Weltmeister bin.

Montag, 14. Juli 2014

Wir haben bestimmt länger als die Weltmeister geschlafen, sind erst nach 9:00 Uhr aufgewacht. Nach gemütlichem Frühstück in der warmen Sonne und Entsorgen des WOMOs fahren wir nun Richtung Krakau.
Wir brauchten über eine halbe Stunde um durch Breslau zu kommen. Umleitung, Baustelle und starker Verkehr. Unsere "Actionkamera" hat das aufgezeichnet. Dann erreichten wir die A4 nach Krakau und die Mautstelle. Karte ziehen und wir hatten freie Fahrt. Viel LKW-Verkehr, aber es war flott fließend. Auf den Parkplätzen unterwegs gibt es schöne informative Tafeln zu den Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Region. Wir wurden auf den Wallfahrtsort Annaberg aufmerksam und fuhren prompt dorthin.
An der Ausfahrt dann die Mautstelle zum Bezahlen. 12,- Zl (3,-€) für rund 70 km Autobahn.
In Annaberg gibt es einen privaten Stellplatz für 10,-€.
Stellplatzkoordinaten: N50 27 27.7 E18 10 10.2

Wir besuchten das Kloster und die dazugehörigen Anlagen. Auf dem Friedhof gab es viele Grabsteine mit deutschen Namen. Eine Lourdesgrotte wurde vor genau 100 Jahren errichtet und ist der "Festplatz" von Annaberg.

Zum Abendessen gab es in der Gaststätte gegenüber dem Stellplatz eine kräftige Knoblauchsuppe mit einem Spiegelei drin. Lende und Gulasch als Hauptgerichte gab es mit schlesischen Klößen, denen aber leider das Salz fehlte.

Dienstag, 15. Juli 2014

Im Skleb frische? Brötchen geholt, 2 große und 2 kleine für 60 Cent. Die Sonne schien und so begann der Tag mit einem schönen Frühstück unter einem Walnussbaum.
Über viele kleine, hübsch anzusehende Dörfer führte unsere weitere Fahrt nach Ozimek. Das ist eine kleine Stadt Richtung Tschenstochau und ihr Wahrzeichen ist eine stählerne Brücke von 1827 - die älteste eiserne Hängebrücke auf dem europäischen Kontinent! Und diese Brücke haben wir auch gefunden.
Koordinaten der Brücke: N50 40 33.5 E18 12 45.9
Einkaufen und Tanken, dann ging es weiter nach Ogrodcieniec. (Östlich von Kattowitz, im Karst gelegen). Hier gibt es eine Schloss/Burgruine. Die Fahrt dorthin war aber nicht ganz ohne! Die Autobahn war mautfrei, aber die Abfahrten, die wir laut Navi benutzen sollten, waren alle gesperrt. Wir fuhren eine abenteuerliche Umleitungsstrecke, die eigentlich gar nicht als Umleitung ausgeschildert war und die selbst Baustelle war. Wir haben dann aber doch noch eine Straße nach Ogrodcieniec gefunden. Die Burg brauchten wir nicht zu suchen, die trohnte über dem Ort auf einem weißen Felsen. Und im Ort gab es in jeder Hofeinfahrt einen Parkplatz. Wir stellten uns auf dem fast gegenüber dem Weg zur Burg befindlichen und wurden hier freundlich eingewiesen. (20 Zl Gebühr)
Stellplatzkoordinaten: N50 27 12.3 E19 32 50.7
Wir waren natürlich neugierig auf die Burg geworden und so stiegen wir gleich zu ihr hoch, vorbei an den üblichen Spittelläden. Am Fuße der Burg gibt es zahlreiche Attraktionen: Hüpfburg, Karussell, Sommerrodelbahn, Klettergarten, Park Miniature und einen Park mit physikalischen Experimenten. Natürlich auch ein Mittelalterliches Gruselkabinett. Es war schon 18:00 Uhr und so beschlossen wir die Burg morgen Vormittag zu besichtigen. Wir wollten nun nur mal unterhalb der Burg herumlaufen, es wurde aber die ganze Runde um die Burg daraus. Alle paar Meter bot sich eine neue Perspektive auf die Burg, den Fotoapparat brauchte man gar nicht erst einzupacken.
Wieder unten im Ort angekommen drängte uns Durst und Hunger in ein uriges Restaurant. Im hinteren Garten fanden wir ein ruhiges Plätzchen und dann gab es Zurek im Brottopf für uns Beide und für Ulla Bigos (nochmal im Brottopf) und für mich ein Schnitzel mit Dillkartoffeln. Danach konnten wir nur noch zum WOMO gehen und mit einem Schnäpschen den Verdauungs- und Fettansetzungsprozess einleiten.

Mittwoch, 16. Juli 2014


8:00 Uhr morgens: Wir dachten nun, wir sind in einem von der Landwirtschaft geprägten Land, wo man noch mit einer Sense umgehen kann - weit gefehlt! Rasenmäher und Motorsense weckten uns. Nach dem Frühstück erklommen wir wieder den Burgberg und nach der Kasse begann es abenteuerlich zu werden. Über zwei Stunden dauerte unser Burgrundgang, viele Treppen und Türme waren zu erklimmen.
Ein gewaltiges Bauwerk, aber wie viele andere auch wurde dieses von den Schweden zerstört. Plötzlich hörten wir kräftigen Donner, kamen jetzt schon wieder die Schweden? Nein, ein Gewitter zog rings um die Burg auf und es begann zu regnen. Wir saßen unterhalb des Gefängnisturms in einer trockenen Nische und nach 15 min hörte der Regen auf und die vielen Burgbesucher krochen wie wir wieder aus ihren Unterständen hervor. Zurück zum WOMO haben wir noch etwas gegessen und fuhren vom Parkplatz. Wir brauchten für den heutigen Vormittag nicht noch einmal zu bezahlen, (in Görlitz wäre das anders gewesen, s.o.)
Wir schlugen die Richtung nach Krakau ein, wollen aber vorher noch eine Zwischenübernachtung auf einem Campingplatz bei Suloszowa einlegen. Der Platz ist sogar im Bordatlas angegeben, aber mit falschen Koordinaten. Suloszowa ist ein langgestreckter Ort, einen Abzweig zu einem Campingplatz haben wir nicht gesehen. Nach dem Ortsende finden wir unterhalb des Schlosses Krolewski einen Parkplatz. Kaum den Motor abgestellt, steht schon eine gelbe Warnweste neben uns und verlangt 16 Zl Parkgebühr. Wir zahlen sie, haben wir doch auch vor, das Schloss zu besichtigen. Wir zeigen der Warnweste noch den Bordatlas und versuchen zu erfragen, wo dieser Campingplatz sein könnte, doch die Weste versteht nichts. Nun gut, gehen wir erst mal die zig Stufen zum Schloss hoch. Oben angekommen klebt am Schlosstor ein Zettel: UWAGA! "Schloss bis 2016 nicht zu besichtigen!" Konnte uns denn die Weste nicht auch darauf hinweisen, uns warnen, vor der Ausgabe der Parkgebühr. Wozu dann die Warnweste? Na ja, da wäre sie aber auch schön blöd gewesen, ist ja ihr Geschäft. So wie uns ging es aber auch den vielen anderen Leuten, die uns beim Abstieg entgegenkamen. Übrigens haben wir dann beim Abstieg am Fuße der Treppe auch einen Zettel mit UWAGA gesehen, ihn aber ignoriert. Aber da hatten wir die Parkgebühr ja schon entrichtet. 
Und genau gegenüber vom Parkplatz entdeckten wir auch ein großes Schild mit Informationen zu dem Campingplatz, wo wir hinwollen. Nur 1 km den Berg hinaufzufahren. Nein, diese Warnweste! Oben am Platz ein freundlicher Empfang und ein schöner Platz. Wir sind das einzige WOMO, die großen Hütten sind aber bewohnt. 36 Zl kostet es uns hier, mit Allem. Stellplatzkoordinaten:
50°15'03.0"N 19°47'12.1"E
Und am Abend waren wir auch wieder im Gasthaus essen: Zurek und Piroggen. Einfach aber gut. Jetzt habe ich schon zum dritten Mal Zurek gegessen, aber jedes Mal anders zubereitet. Es wird aber dabei nicht bleiben, da bin ich ganz sicher.
Donnerstag, 17. Juli 2014

Ein sehr ruhiger Platz, wir sind auch erst kurz vor 9:00 Uhr aufgewacht. Nach dem Frühstück musste noch die Toilette entleert werden, war äußerst schmackhaft, der Einfüllschacht (Rohr in der Wiese) war mit einem Deckel abgedeckt, der äußerst verkeimt war. Also nur mit Handschuh ran. Wäre dort ein Haken am Deckel gewesen, mit dem man ihn anheben kann, wäre das kein Problem gewesen. Als erfahrene Wohnmobilisten hat man aber Wegwerfhandschuhe an Bord. Ansonsten ist dieser Platz sehr zu empfehlen. Ruhig und freundlich die Gastgeber.
Auf der Weiterfahrt fuhren wir im Tal auch an der gelben Warnweste vorüber, würdigten sie aber keinen Blickes. Es standen aber schon wieder genug Fahrzeuge auf ihrem Platz, deren Insassen vermutlich alle ins geschlossene Schloss wollten. Vor dem Schloss ein Schloss - ein schönes Wortspiel. Die Fahrt führt durch ein wunderschönes Tal, eingeengt durch hohe weiße Felsen. Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichten wir Krakau. Ein 24 h Parkplatz (Empfehlung aus einem Internetforum) ist unser Ziel. Gar nicht weit vom Zentrum soll er sein. Unser Navi mit TCM, TCM funktioniert auch in Polen) meldete dichten Verkehr. So ging es auch langsam voran, mal dreispurig, dann zweispurig und manchmal einspurig, aber mehr für PKW und nicht für unser breites WOMO. Mir machte es aber irgendwie Spaß dort hindurchzufahren, es geht ja ziehmlich ruhig zu, nur Ulla machte ab und an die Augen zu. Aber da muss man eben durch. Der angepeilte 24h Parkplatz war jetzt keiner mehr, er gehörte zu einem großen Hotel und an der Einfahrt stand VIP... Wo ist denn nun aber ein weiterer 24h Platz? Nach Fahrt durch enge Straßen, vorbei an einem Wochenmarkt, waren wir wieder auf einer breiten Ausfallstraße. Das war unser Besuch von Krakau!
Wer mit dem Wohnmobil fährt ist mobil. Das heißt, für heute ist der Besuch von Krakau gestrichen. Unweit von Krakau liegt Wieliczka. Und hier befindet sich ein Salzbergwerk, welches jetzt als Besucherbergwerk ausgebaut ist und auch ein Besuchermagnet ist. Schauen wir uns das eben heute an. Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir in dem Ort. Wegweiser weisen auf ein Motel mit Camping hin, dort fahren wir auch hin. 60 Zl sind uns dort aber zu viel für eine Nacht, zumal wir frisch autark versorgt sind. Wir kurven weiter durch den Ort nach einer Parkplatzsuche, für Ulla wird es wieder eng. So auch der Parkplatz, auf den wir eingewunken werden. Hier wollte man für den Nachmittag 30 Zl und für morgen Vormittag, weil man über Nacht steht, nochmals 30 Zl. Von den Parkplatzbetreibern war bestimmt einer einmal in Görlitz. Das wären für uns ja auch 60 Zl gewesen, wie auf dem komfortablen Motelplatz. Nichts gibt's und nach zwei Straßen entdecken wir den neu angelegten Parkplatz am Bahnhof. 20 Zl für 24 h. Heute Abend stehen 6 WOMOs hier.
Stellplatzkoordinaten: 49°59'06.3"N 20°03'24.5"E
Es ist inzwischen kurz nach 13 Uhr und am Parkplatz ist auch ein Restaurant. Zurek, die 4. Und wieder etwas anders aber ebenfalls lecker.

Und jetzt treibt uns ein aufziehendes Gewitter zum Salzbergwerk.
Eintritt 79 ZL pro Person, inkl. Führung. Wir als Individualtouristen sind mit der deutschsprachigen Führung 14:15 Uhr an der Reihe. 360 Stufen ging es jetzt hinunter und wir waren auf der ersten Sohle. Endlose Gänge liefen wir entlang, riesengroße Kammern besichtigten wir, die höchste über 40 m hoch, Festsäle, Salzseen. Wir merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Zum Schluss konnten wir uns entscheiden: Ausfahren oder nochmals für 1 1/2 h das Museum besuchen. Wir hatten inzwischen treppauf treppab so an die 4 km zurückgelegt und so verzichteten wir auf den Besuch des Museums. Um jetzt aber ans Tageslicht zu gelangen, benötigten wir nochmals rund einen Kilometer und dann brachte uns ein Fahrstuhl ans Tageslicht.
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Wir kamen aber gar nicht am Ausgangsort aus der Finsternis empor, sondern mitten im Ort. Wo ist denn der Bahnhof? So landeten wir erst einmal auf dem Marktplatz und hier fanden wir das erste Mal ein 3D-Pflasterbild a la Julian Beever. Da kann man lustige Fotos machen.
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Wir hatten aber auch Durst. Und auf dem Weg zum Bahnhof fanden wir die Schlossgaststätte mit einem schönen Garten. Hier gab es auch verführerische Getränke und Speisen. Da konnten wir nicht widerstehen. Lende, gerollt, gefüllt mit Speck und Zwiebeln für Ulla und Lendenbraten mit Backpflaumen für mich. Als Beilage wählten wir statt Kartoffeln Buchweizengrütze. Und damit lagen wir auch richtig, die Inländer wählten die gleiche Kombination, so beobachteten wir. Dazu Ziewicz - groß und klein.
Zusammen mit Espresso und noch ein Ziewicz: 75 Zl, also knapp 20,-€.

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Zurück zum Bahnhof haben wir noch auf den Fahrplan der S-Bahn nach Krakow geschaut: Morgen 10:03 Uhr für 1,- € pro Person. So scheint morgen unser Krakowbesuch im 2. Anlauf sicher zu sein.

Freitag, 18. Juli 2014

Völlig unproblematisch kamen wir mit der Bahn nach Krakow. Die Tickets beim Schaffner, den man im ersten Wagen des Zuges suchen sollte, im Zug gelöst, und nach nicht mal 20 Minuten waren wir auf dem Hauptbahnhof von Krakow. Dieser ist völlig neu gestaltet. Wir folgten Pfeilen, die uns in Richtung Altstadt führen sollten. Wir landeten aber erst mal in der Galerie Krakow, einem dem Bahnhof vorgelagerten Einkaufstempel. Die Shoppingmeile des Leipziger Hauptbahnhofs ist hierzu im Vergleich ein "Dorfkonsum". Wir haben aber endlich den Ausgang gefunden, sogar den richtigen. Nur noch durch den Tunnel die Straße unterqueren und wir stehen vor dem Theater und daneben ist das Florianstor. Hier hindurch führt die Via Regia direkt zu den Tuchhallen und dann zum Wawel.

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Es sind sehr viele Leute unterwegs, die meisten aber Touristen. Und alle scheinen den gleichen Weg wie wir zu haben. Alle paar Meter werden wir animiert eine Stadtrundfahrt zu unternehmen, in ein Restaurant zu gehen oder mit Sonderangeboten zu shoppen. Dann sind wir an den Tuchhallen. Deren Besuch heben wir uns für den Rückweg auf, wir gehen erst mal zum Wawel und zur dortigen Kathedrale, die einst die Krönungsstätte der polnischen Herrscher war.
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Ab jetzt schlüpfe ich wieder in meine historische Rolle, in die des Vitzthum von Eckstädt. Ich war ja zur Krönung August des Starken zum König von Polen anwesend. In der Kathedrale überlegte ich, wo ich den wohl gesessen haben könnte. Ich wusste es nicht mehr. In der Krypta bei den Königsgräbern wollte ich den August meine Referenz erweisen, aber ich hatte kein Ticket. Ohne Ticket ließ man mich als Vitzthum nicht hinunter. Das war eine Schmach, eine ungehörige Beleidigung. Uns, meine Gattin begleitet mich ja auf der diesjährigen Polenreise, blieb nichts anderes übrig, als ein Ticket zu erwerben. Und dann suchten wir den Sarkophag von unserem August. Welch eine erneuerliche Schmach mussten wir sehen: In die hinterste Ecke, ganz am Ende einer Kammer, hatte man ihn verbannt! Oh August! Ich glaube aber, jetzt, wo dein treuer Freund, der Vitzthum, an deinem Sarge steht, schlägt dein Herz in der Dresdner Hofkirche doppelt so schnell.
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Und dann hatte uns die Gegenwart wieder. Der Durst meldete sich und die rotweißen Schirme mit der Aufschrift Tuskie lockten. Wieder unten in der Stadt suchten wir ein Restaurant und im Klub der Polytechnischen Universität fanden wir im Hof ein schönes Plätzchen. Zurek, die 5. Wieder anders, sogar mit einer Kartoffel drin. Und ebenfalls sehr gut schmeckend.
Und jetzt besuchten wir die Tuchhallen. Schnell verging die Zeit und wir mussten langsam wieder zum Bahnhof zurück. Wir hatten ja auch einen langen weg durch die Galerie noch zurückzulegen.
Der Zug kam pünktlich, nach 20 min waren wir wieder auf dem Parkplatz. Hier fanden wir ein durch die Sonne völlig aufgeheiztes WOMO vor. Und jetzt, kurz vor 22 Uhr kommen die Mücken. Das erste Mal dieses Jahr, dass wir vor ihnen ins WOMO flüchten müssen.

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Sonnabend, 19. Juli 2014

Wochenende. Und da wollen wir eine Touristenhochburg besuchen: Zakopane ist unser Ziel. Eigentlich hätten wir uns von unseren früheren Reisen her wissen sollen: Es erwartet uns ein dichter Verkehr.
Vor dem Start wollte ich aber erst noch die Toilette entleeren und steuerte mit der Kassette auf das Toilettenhäuschen zu. Stopp, wild fuchtelnd kam der Parkplatzwächter und bedeutete mir, dort im Häuschen geht nichts. Hier hinein: Mitten in einem Rondell von Parkbänken war ein Gully, ein fester schwerer großer Gullydeckel. Ein Pfiff und der zweite Parkwächter kam mit einem Haken, hebelte den Deckel hoch und ich konnte den Inhalt der Kassette hineingießen. Ca. 3 m tief war der Schacht und unten so an die 5 m² Fläche. Eine Leiche oder Gliedmaßen konnte ich aber darin nicht entdecken. Das wäre eine Entdeckung gewesen - Tatort lässt grüßen. Manchmal geht aber auch einen die Phantasie durch. Noch ein Pfiff und ein dritter kam und zeigte mir, wo ich die Kassette ausspülen konnte. Diese Beschäftigung der drei Mann hat mich aber 5 Zl gekostet.
Anschließend stoppten wir bei Biedronka, das ist auch so eine Marktkette wie Edeka oder Netto, unsere Vorräte auf. Auch eine Flasche Zubrowka (0,5 L) mit Büffelgras für umgerechnet 5 € landete in unserem Warenkorb.

Und nun auf nach Zakopane. Auf der Autostraße wunderte ich mich nur, dass als Ankunftszeit im Navi 17:00 Uhr angegeben wurde. Also noch mal rechts ran und siehe da, ich hatte am Abend noch Reiseziele eingegeben und davon lag eines 480 km entfernt. Wären wir jetzt dem Navi blindlings gefolgt... Schnell korrigiert und dann hatten wir die richtige Route nach Zakopane. Gar nicht weit außerhalb von Krakow machte unser Navi "Bing" und meldete Stau voraus. Und ab da ging es bis auf kurze Teilstrecken nur noch Stopp and Go. Und das ist das, was wir eigentlich hätten wissen sollen. An der Ostsee erging uns das bei dem Versuch am Wochenende nach Hel zu fahren genauso. Nur dort ging überhaupt nichts mehr. Wir beschlossen, Zakopane erst einmal zu streichen. Zumindest für dieses Wochenende. In Nowy Targ biegen wir nach links ab und fahren durch die schöne Landschaft der Pieninnen. In Niedzica an der Grenze zur Slowakei und kurz vor dem Platz, von wo aus man eine Floßfahrt auf dem Dunajec unternehmen kann, finden wir einen schön gelegenen Campingplatz. Der erste Eindruck: teuer. Aber es kostet uns mit allen, auch mit WLAN, 49 Zl.
Stellplatzkoordinaten: 49°24'17.3"N 20°19'58.3"E
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Den Stellplatz auf dem Platz kann man sich selbst aussuchen und ich fuhr auf einem noch freien Platz. Meiner ehrenwerten Gattin passte der Platz aber nicht, und so musste ich gezwungener maßen etwas anderes suchen, schließlich will man ja seine Ruhe haben. Dort ist ein schöner Platz rief sie begeistert und blindlings gehorchend fuhr ich dorthin - hätte ich es nur nicht getan. Dort war zwar schönes saftiges Gras, aber auch viel Saft auf dem Boden, der unter unserem WOMO sofort nachgab und ich schön einsackte. Natürlich drehten die Räder durch und ich kam immer tiefer. Guter Rat teuer! Wie wir so ratlos vor dem festgefahrenen WOMO standen, nahte schon von einem Zeltnachbarn Hilfe. Er und Sohn versuchten uns herauszuschieben, was aber nicht gelang. Auch der Versuch, mit unserer Vorlegematte etwas zu erreichen war zwecklos. Die wurde einfach durch den Schlamm durchgeschleudert. Schon kam vom nächsten Nachbarn Hilfe: 6 Personen versuchten nun uns hinauszuschieben. Vergebens. Der Nachbar hatte aber einen allradgetriebenen Van und hatte auch ein Seil. Ich schraubte den Abschlepphaken ans WOMO (nur gut, dass ich wusste, wo ich den im WOMO zu finden habe). Und ganz sachte setzte sich unser WOMO in Bewegung und wir standen auf dem Trockenen. Rings um Beifall und von mir ein Dank in Form eines Trunks. Und nun stehen wir auf dem Platz, zu dem ich zuerst gefahren war.
Lehre: Prüfe sorgfältig den Rat Deines Weibes, lasse Dich nicht zu Schnellschüssen verführen!

Sonntag, 20. Juli 2014


Heute ist es wieder sehr heiß. Wir gehen daher erst gegen 11 Uhr zur Staumauer, sehen aber weiter hinten die Burg Dunajec. Und laufen los. Die ganze Strecke in der Sonne. Vor der Burg der übliche Rummel, 100 m Bude an Bude. Die Burg sieht sehr interessant aus, aber der Besucheransturm hält uns doch von einem Besuch ab. Und so laufen wir in der Mittagshitze wieder zum Campingplatz und machen dort einen auf Urlaub. Zuvor gehen wir aber noch etwas essen: ganz leckere Piroggen.

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Montag, 21. Juli 2014

Wir kommen gut von der nassen Wiese runter und fahren nur 5 km zum Startplatz zur Floßfahrt auf dem Dunajec. Gegen 10 Uhr sind wir hier und es herrscht schon ganz schöner Andrang. Die Floßfahrt dauert rund 2,5 Stunden und kostet 49 Zl (rund 12 €). Die Rückfahrt erfolgt für 9 Zl mit einem Kleinbus. Der Dunajec durchschneidet hier ein Kalksteinmassiv, das zu dem Pieniny-Gebirge gehört, mit dem berühmten Dunajec-Durchbruch. Der Nationalpark lässt sich am besten auf Flößen kennenlernen. Das Floß besteht aus fünf zusammengebundenen 5,57 m langen und 45 cm breiten Kähnen. Ein Floß nimmt 10 Personen auf und wird von zwei Flößern - einen Meister vorn und einen Helfer hinten - gelenkt. Nach 6 km fängt der eigentliche Flußdurchbruch an. Luftlinie 3 km, der Dunajec bildet aber auf dieser Strecke 7 scharfe Kurven und erreicht dadurch eine Länge von 8 km. Nach rund 14 km wird die Anlegestelle in Szczawnica erreicht. Wer hier in der Ecke unterwegs ist, sollte sich so eine Fahrt auf dem Dunajec nicht entgehen lassen. Die wunderbare Natur, auch die Stille, wenn der Flößer mal nicht redet, so richtig zwei Stunden Ruhe und Entspannung.

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Unterwegs ist unser Floß fotografiert worden, wir kaufen dieses Foto für 12 Zl. Es ist nun Mittagszeit und in einer Selbstbedienungsgaststätte essen wir zu Mittag. Schaschlyk mit Pommes und Salat für 18 Zl die Portion. Knapp 5 € und der Schaschlyk ist ein ordentlicher, mit Zwiebeln und Speck.
Vom Parkplatz starten die Kleinbusse zur Rückfahrt und wir erwischen einen Mercedesbus, dessen Stern aber gerade vorm verlöschen ist. Bei über 30° C Mittagsglut besteht seine Aircondition in Fenster vorn auf und Hecktüre hinten einen Spalt geöffnet, gesichert mit einem Gummiseil. Aber wir kommen heil am Startplatz wieder an.

Nun beginnt Zakopane, der zweite Anlauf. Durch eine wunderschöne Landschaft fahren wir wieder zur einzigen Zufahrtsstraße nach Zakopane und da beginnt das gleiche wie am Sonnabend: Stopp and Go. Nach über einer halben Stunde Verspätung erreichen wir Zakopane, vor uns die Berge der Hohen Tatra.
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Wir fahren den am Ortsrand befindlichen Campingplatz Ustalp an. Hier stehen schon einige WOMOs, allerdings wieder auf Wiese. Der Platzbesitzer spricht deutsch und beschwichtigt uns. Auf der Wiese ist kein Wasserstau. Nun, wir wagen es und stehen hier für 69 Zl, Alles inklusive, auch Duschen.
Stellplatzkoordinaten:
49°19'17.1"N 19°59'08.4"E
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Nun schauen wir uns um und sehen mit Schrecken: Die Berge der Tatra sind weg. Von dunklen Wolken verhüllt und es dauert nicht lange, dann blitzt und donnert es, der Regen setzt ein. Und das geht bis in die späten Abendstunden so.
Dienstag, 22. Juli 2014

Als erstes einmal aus dem Alkoven auf die Berge sehen: keine gesehen. Aber es hat wenigstens zu regnen aufgehört. Wir warteten noch etwas und gehen dann los. An der Bushaltestelle sehen wir nicht durch, was für ein Bus und wann einer zum Zentrum fährt.

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Also zu Fuß. Nach einer knappen Stunde erreichen wir das Zentrum und gehen zuerst Richtung Bahnhof. Hier schon rechts und links zahlreiche Geschäfte mit alldem, was man nicht unbedingt braucht. Wir sehen auch schon die alten Holzhäuser in den für hier typischen Baustil. Vom Park Rowien Krupowa und seiner großen Wiese soll man eine wunderbare Sicht auf die Berge haben. Hier ist sogar ein Münzfernrohr aufgestellt. Wir sehen nichts. Die Tatra ist weg und an der Stelle, wo sie sein soll stehen nur Verkaufsbuden.
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Und dann sind wir auf DER Strasse von Zakopane. Krupowki! Verkaufsstand an Verkaufsstand, dazwischen Gaststätten, Restaurants, Grillbars, Table Dance und das Postamt. Das haben wir aber auch gesucht, denn an den Verkaufsständen bekommt man nur Ansichtskarten, aber keine Briefmarken dazu. Wir gehen also in das Postamt. Wegweiser Saal A, Saal B, viele wartende Leute. Über den Schaltern leuchten Zahlen auf. Jetzt haben wir's geschnallt: wir müssen eine Nummer ziehen! Wie bei der Arbeitsagentur. Aber erst die richtige Taste drücken, die mit dem Begehr. Wir drücken bei Stamps und erhalten Saal B, Nummer 318. Nun suchen wir Saal B und treffen auf nicht wenige wartende Leute. §05 ist die aktuelle Nummer über einem Schalter von vieren. Nach 10 Minuten warten leuchtet dann die 318 auf. 4 Briefmarken nach Deutschland: 5 €. Nach diesem Erlebnis wird es auch Zeit etwas Essbares zu suchen. In der ersten besten Gaststätte nehmen wir Platz, laute Musik und das noch lautere Geschrei der Kellner, die die Bestellungen in die Küche bzw. Theke rufen, vertreibt uns. Gar nicht weit davon das nächste Restaurant. Durch den einsetzenden Regen sind einige Tische im Straßenbereich nass, im inneren des Restaurants finden wir aber im hinteren Wintergarten einen schönen ruhigen Tisch. Jetzt folgt wieder eine Beschreibung der Speisen: Ulla ein Vorspeise bestehend aus Kartoffelfladen mit Knoblauchbutter und Schafskäse. Meine Vorspeise ist ein großes Tuskie. Das Hauptgericht für Ulla eine Wurstplatte (Weißwurst, gebratene Blutwurst, gebratene Krakauer). Ich hatte ungarisches Gulasch im Kartoffelpuffer mit Pilzsoße. Es war nicht alles zu schaffen. Einfach "to much". Kosten für dieses Mittagsmahltrotz prädistenierter Lage, zusammen: 20,- €.
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Der Regen hörte dann auf und wir liefen die Krupowki hoch und wieder zurück. Ich kaufte mir noch für 18 Zl eine Mütze, meine hatte ich in der Nähe des Bahnhofes verloren. Am unteren Ende der Krupowki geht es durch einen Fußgängertunnel und man kommt an die Talstation der Standseilbahn, die auf den Gubalowka fährt. Wenn man die Station erreicht und nicht auf dem dort befindlichen riesigen Markt die Orientierung verliert. Es ist unbeschreiblich, welche Mengen an Schuhen, Lederwaren, Pelzwaren, Spielzeug dort angeboten wird. Kein Spittel, alles hochwertige Waren.
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Für uns war es nun an der Zeit wieder zu unserem WOMO zurückzukehren. Das stand aber 3,5 km von hier entfernt.
19:00 Uhr waren wir wieder "zu Hause". 11 km war die Wegstrecke, das Zick-Zack zwischen den Straßenseiten nicht mit gerechnet. Entsprechend fußlahm sitzen wir jetzt bei Regen im WOMO.
PS: Die Berge sind aber noch da. Für wenige Minuten, in einem lichten Augenblick haben wir sie gesehen.

Unsere Urlaubsfahrt durch den Süden Polens ist noch lange nicht zu Ende.

Hier geht's zu Teil 2 unseres Reiseberichtes:
Mit dem WOMO in Polens Süden unterwegs - Juli 2014 - Teil 2



 

Ulla und Achim Schöneich

www.schoeneich-chemnitz.de

e-mail: info@schoeneich-chemnitz.de

 


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