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Diesbar-Seußlitz – eine wirklich sehenswerte Ecke |
Zwischen Meißen und Riesa befindet sich das nördlichste Weinanbaugebiet an der Elbe. Für Insider sind die Meißner Weine schon lange bekannt, zu DDR-Zeiten waren sie schwer zu bekommen. Müller Thurgau ist die am häufigsten angebaute Rebensorte. Viele Weinbauern sind in die Selbständigkeit gegangen. Da Ulla aus Riesa stammt und schon als Kind diese Gegend als Das „Naherholungszentrum“ für die Riesaer galt, kannte sie die Gegend. Über das Internet fanden wir eine schöne Pension, das „Roß“ in Diesbar-Seußlitz. Sie kannte das schon, hier legten schon immer die Schiffe der „Weißen Flotte“ an und hier gab es (und gibt es) eine gute Küche, besonders in der Spargelzeit. Wir planten nur ein verlängertes Wochenende, aber es begann so, wie Urlaubsfahrten bei uns (fast) immer beginnen: Wir kamen nicht weit. – Panne: Kurz nach Frankenberg zeigte mein Bordcomputer <STOP>, die Motortemperatur war im roten Bereich. In Hainichen suchten wir eine Werkstatt auf: Diagnose: Heizungskühler defekt – keine Weiterfahrt möglich. Dank AVD wurden wir in eine Renault-Werkstatt geschleppt, dort bekamen wir ein Werkstattauto zur Miete (einen Mietwagen vom AVD bekamen wir nicht gestellt, da wir innerhalb von 50 km vom Heimatort entfernt liegengeblieben waren. Da gelten noch öffentliche Verkehrsmittel. Dass wir von Hainichen um 17:30 Uhr keine Chance gehabt hätten, noch am gleichen Tag wieder nach Chemnitz zu kommen, interessiert hierbei nicht). Mit dem Werkstattauto – dem neusten Clio – setzten wir unsere Fahrt fort. Gegen 19:00 Uhr kamen wir in der Pension an. Wir bekamen das Zimmer Nr. 7, ein riesengroßes Zimmer. Alles schön sauber und komfortabel. Das Abendbrot schmeckte ausgezeichnet, wir leisteten uns auch eine Vorsuppe: Sächsische Brotsuppe mit frischem Knoblauch – eine Delikatesse. Die Küche ist wirklich ausgezeichnet. Am Elbufer kann man schön spazieren gehen, zahlreiche Weinstuben laden zur Einkehr ein.
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Samstag: RegenTrotz Regens wagten wir eine Wanderung: Zum Seußlitzer Schloß, über die Weinberge und zurück.
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Unterm Regenschirm ging es am Elbufer Richtung Seußlitz. Das Schloß ist jetzt Privateigentum, soll aber der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Rings um das Schloß befindet sich ein schöner Park, den wir aber bald hinter uns ließen. Wir wanderten bergauf durch den Wald, bis wir oben bei den Weinbergen angelangt waren. Die Reben hingen voller, allerdings noch unreifer Trauben. Die Weinanbaugebiete sind doch ganz schön groß, in Leubsaal kehrten wir um die Mittagszeit in die Gaststätte Jägersruh ein. Ulla versicherte, dass es hier noch genau so aussieht wie damals, als sie als Kind öfters hier war.
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Wir wanderten über den Golck, von dort hat man eine schöne Aussicht auf das Elbtal und dann zurück zur Pension. Der Regen hat auch aufgehört, auf einer Bank an der Elbe genossen wir den ausklingenden Abend. Zum Abendbrot in der Pension lernten wir zwei ganz sympathische Leute aus Schwaben kennen. Sie waren mit dem Fahrrad von Dessau bis hierher gekommen und wollten weiter in die Sächsische Schweiz, dort hatten sie ihr Auto geparkt. Unterwegs wollten sie natürlich noch Meißen und Dresden kennen lernen. Wir haben uns angenehm unterhalten und uns für einen Treff in der Sächsischen Schweiz verabredet. |
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Sonntag: Schönes WetterUnsere Fahrräder lagen ja in unserem Auto in Hainichen, aber: in der Pension konnten wir kostenlos Fahrräder ausleihen, keine alten Mühlen, sondern sehr moderne mit 7-Gang-Nabenschaltung. Nach dem wie immer sehr reichhaltigen Frühstück schwangen wir uns in den Sattel und radelten auf dem hervorragend ausgebauten Elbradwanderweg gegen Meißen. Wir staunten, wie schnell wir in Meißen waren. Das war eigentlich gar nicht unser Ziel, wir wollten nur etwas Radwandern. Wir kehrten um, in Zehren erfrischte uns erst mal ein Radler, dann setzten wir mit der Fähre ans andere Elbufer über. Linksseitig der Elbe führt hier auch ein Radwanderweg entlang.
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Zu Mittag erreichten wir Niederlommatzsch. In der Gaststätte am Elbufer haben wir sehr gut gegessen. Eben hatte ich mein Besteck abgelegt, bekam ich einen Schlag auf die linke Schulter: Meine Schwiegermutter stand hinter mir! Sie war mit einer Reisegesellschaft von Voit-Reisen Chemnitz unterwegs: Ziel mit Diesbar und Meißen. Das Hallo war natürlich groß, ein Bissen blieb auch nicht stecken, ich war ja fertig mit Essen. |
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Wir setzten dann mit der Fähre wieder über und fuhren rechtsseitig der Elbe bis nach Riesa! An der Fähre in Promnitz machten wir Rast, hier gibt es eine kleine Gaststätte mit Biergarten. |
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Beim Wiederaufstieg auf unsere Stahlrösser machten sich dann die ersten Sitzbeschwerden bemerkbar. |
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Aber wir hielten tapfer durch und kamen dann rechtzeitig zum Abendbrot im Roß in Diesbar an. Es war eine sehr schöne Radtour, nicht anstrengend, bis auf das Ungewohnte für das Sitzfleisch. Zum Abendbrot noch einmal „Sächsische Brotsuppe“, natürlich mit!. Bis gegen 10 Uhr saßen wir auf der Terrasse unter den Kastanienbäumen – ein schöner Abend.
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Montag: AbreiseWir verabschiedeten uns in der Pension, mit dem Versprechen, bald wiederzukommen. Vielleicht können wir dieses im Herbst schon einlösen. Heute sollte unser Auto in der Werkstatt fertig sein. Der Weg dorthin führte uns über Meißen. Wir parkten an der Elbe. Von dort gingen wir die engen Gassen zur Burg hoch. Wir staunten, was sich auch in Meißen seit der Wende getan hat. Natürlich kann man nicht alles übers Knie brechen, aber wer Meißen vor der Wende kannte, weiß, was für eine große Arbeit hier schon getan wurde.
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Nach dem Mittag fuhren wir dann nach Hainichen und holten dort unser Auto ab. Hier auch unser Dank an die Renault-Werkstatt Berghold, für ihre Unterstützung und den Service. Wieder ging es auf der Autobahn Richtung Dresden, Abfahrt Dresden Altstadt und dann Richtung Pirna. Obwohl jetzt die Rush-Hauer beginnt, wir kommen gut durch Dresden. In Heidenau kaufen wir noch mal im Supermarkt ein. Dann geht es durch bis Schmilka. Ab Pirna empfängt uns die Sächsische Schweiz, plötzlich wird man entspannter, das Herz weitet sich, Urlaub. Alles wird ruhig, die Natur mit ihren Schönheiten empfängt einen. Woher kommen diese Assoziationen?
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