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Wanderungen in der Sächsischen Schweiz

1. Tag: Vormittags Pfaffenstein mit Barbarine, Nachmittags Rathen/Bastei und viele Menschen.

Pfaffenstein:
Ausgangsort ist der Parkplatz in Pfaffendorf.
Von dort führt ein bequemer Weg zum Aufstieg über das Nadelöhr. Viele Stufen und zum Schluß die Felsenge, das Nadelöhr. Danach wird man auf dem Plateau mit herrlichen Aussichten Richtung Festung Königstein und Lilienstein belohnt. Bei einem Rundgang auf dem Felsen kommt man auch zur Barbarine, einer steil aufragenden, rund 50 m hohen Felsennadel. Natürlich bieten sich auch Aussichten in alle Richtungen: zum Zschirnstein, zu den Schrammsteinen, den großen Winterberg, in das Osterzgebirge und bis Pirna/Dresden.

Dauer der Wanderung: ca. 3,5 Stunden.

Rathen/Bastei

Natürlich ein Muß in der Sächsischen Schweiz, zumindest für Newcomer. Der Blick von der Bastei ist natürlich auch für Kenner immer wieder ein Erlebnis. Ansonsten herrscht dort ein wahrer Ansturm von "Rucksacktouristen", "Sandalenwanderer" und "VIP´s".
Und alle pilgern über die Basteibrücke.
Zu empfehlen ist der Aufstieg zur Bastei über den Amselgrund, dann die Schwedenlöcher hoch. Oben auf der Bastei kann man sich nicht verlaufen, man sollte aber einen Blick in den Wehlgrund nicht verpassen. Ein bequemer Abstieg führt dann nach Rathen zurück.
Dauer: ca. 4 Stunden (mit gemütlichen Pausen).
Noch ein Tipp zur Verpflegung: Auf der Bastei muß man wahrscheinlich auf Grund deren Höhe sehr tief in den Geldbeutel greifen. Im Amseltal bekommt man ab 12 Uhr frisch geräucherte Forellen, so um die 7 DM das Stück. Frisch, warm - einfach köstlich.

Tipp: Wer nicht so viel Zeit hat, die Sächsische Schweiz zu durchwandern, der kann sich auch in der "Kleinen Sächsischen Schweiz" die bekanntesten Felsformationen ansehen. Zu finden ist die "Kleine Sächsische Schweiz" im Dorf Wehlen. Die Familie Lorenz hat dort einen Miniaturpark geschaffen, der die bedeutensten Felsformationen und Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz in originalgetreuen Nachbildungen zeigt und der ständig erweitert wird. 
Infos: www.kleine-saechsische-schweiz.de.

2. Tag (Für Radfahrer)

Wir wohnten in Schmilka, in der Pension Sonnenheim. Preiswert, Übernachtung mit Frühstück ab 35 DM/Person, Halbpension auch möglich. Wir hatten das kleine Zimmer mit Terrasse zur Elbe - idyllisch.
Der Radwanderweg an der Elbe ist nun sehr gut ausgebaut, von Schmilka bis Pirna ist es kein Problem zu Radeln. Das Elbtal bildet eine herrliche Kulisse. Zurück mit dem Zug (S-Bahn). (Dauer ca. 5 Stunden)

3. Tag: (wieder zu Fuß)
Hinterhermsdorf, Obere Schleuse - Kirnitzschtal

Von Schmilka oder auch von Bad Schandau führt uns die Straße durch das Kirnitzschtal nach Hinterhermsdorf und dort auf den Parkplatz. Von diesem Parkplatz führen viele Wanderwege weg, impulsiv sind wir natürlich den falschen gegangen. Von dem Parkplatz führt ein Wanderweg zur Oberen Schleuse (Gaststätte), mit dem Kahn fährt man ein Stück die Kirnitzsch entlang. Man kann aber auch am Rande dieser Klamm laufen. Wir befinden uns in der "Kernzone" der Sächsischen Schweiz, hier wird alles urbelassen. Daher ist eine Wanderung in diesem Bereich besonders urwüchsig. Nach der unteren Bootsstation führt der Weg noch weiter im Kirnitzschtal, immer an der Grenze zu Tschechien lang, bis man wieder auf den Hollweg gelangt, der dann wieder zum Parkplatz führt (einen steilen Anstieg muß man aber noch in Kauf nehmen, belohnt wie immer mit einer herrlichen Aussicht).
Dauer der Wanderung: ca. 5 Stunden.

4. Tag Lilienstein

Der Lilienstein gegenüber der Festung Königstein ist eigentlich der zentrale Aussichtspunkt in der Sächsischen Schweiz. Über viele Treppen geht es über den Nordaufstieg hinauf. Von oben bieten sich herrliche Aussichten in alle Himmelsrichtungen. Für eine kleine Mahlzeit ist auch gesorgt, der Lilienstein ist bewirtschaftet. Hat man sich sattgesehen, geht es über den Südabstieg wieder hinunter zum Parkplatz oder zur Fähre nach Königstein.
Dauer der Wanderung: 3 bis 4 Stunden, je nach "sattsehen".

Die zweite Hälfte des Tages nutzten wir zum relaxen auf der Terasse der Pension. Gegen 16:00 Uhr schwangen wir uns auf die Fahrräder, setzten mit der Fähre in Schmilka zum anderen Ufer (Bahnseite) über und radelten nach Tschechien.
Auch hier ist der Radwanderweg gut ausgebaut, ca. 6 km vor Tetschen (Decin) muß man aber auf die Straße. Wir kehrten um und suchten uns in einem Dorf ein Restaurant (Restaurace). Wir saßen in einem Biergarten, tranken Budweiser Bier, löffelten jeder eine klare Suppe mit Ei, hatten als Hauptgericht Steak mit Pommes Frites und zahlten 12 DM, zusammen!

Da wären wir auch gleich bei den Vor- und Nachteilen des Grenzortes Schmilka.
Nachteil: es gibt nur 3 Gaststätten. Davon eine bessere Imbißstube, ausgerüstet mit einer Mikrowelle und Aldimenüs im Angebot; eine sehr feine, gut eingerichtete am Weg zum Großen Winterberg, die aber beim näheren Hinsehen vollkommen überteuerte Preise hat, da fast alle Gerichte ebenfalls nur mit Friteuse und Mikrowelle "gekocht" wurden. In der Pension Helvetia kann man sehr gut speisen, die Preise sind etwas angehoben, die Gerichte entsprechen denen aber auch.

Abends: Tschechien

Es liegt nahe, als Fußgänger nach Herrnskretschen (Hrensko) zu gehen. Bedingung: gültiger Personalausweis. Bis zum Ort sind es von unserer Pension ca. 30 min zu laufen. Zwischen dem deutschen Kontrollpunkt und dem tschechischen liegen ca. 1000m. Hier ist zollfreie Zone, Duty Free. Nach dem tschechischen Übergang ging es erst richtig los: Vietnamesenmarkt. Die ganze Straße lang. Was das schlimmste ist, auch der Ort Herrnskretschen ist in vietnamesischer Hand. Der gesamte Ort ist durch ihre Buden und Verkaufsstände verschandelt. Aber es gibt auch feine Restaurants. Beispiel: zweimal Suppe (handgemacht), einmal Gulasch mit Knödel, einmal Schweinebraten mit Knödel, als Nachspeise Palatschinken mit Schlagsahne, 3 Budweiser, einmal "Becherovska", zweimal Rotwein: zusammen 26,00 DM.

5. Tag: Regentag - Böhmische Schweiz - Prebischtor

Abends schon und am Morgen: Regen. Nach dem Frühstück klärt es auf, wir machen uns auf den Weg. Über den Grenzübergang nach Herrnskretschen und dort in das Tal hinein. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel: starker Regen setzt ein. Wir stehen unter einem Pavillon im trockenen. Nach einer halben Stunde hört der Regen auf, wir haben Mut und gehen weiter. Wir kommen auch bis zum Prebischtor, doch hier fängt es wieder an zu regnen, dieses mal aber als Dauerregen. Die Sicht ist auch nicht gut, das Prebischtor ist aber ein imposantes Felsengebilde. In der Gaststätte machen wir Rast und dann geht es im Regen wieder abwärts. Geplant war ursprünglich der Rückweg über die Stille Klamm (mit Bootsfahrt).
Dauer der Wanderung: Verkürzt ca. 3,5 Stunden, mit Klamm ca. 6 Stunden.

5 Tage Sächsische Schweiz - 5 Tage Erholung pur

Die Sächsische Schweiz ist Jedem zu empfehlen.
Wandern - Radfahren - Entspannen, wie man will.

In unseren kleinen Wanderbeschreibungen fehlen noch viele Wanderziele:
Die Schrammsteine, eigentlich auch ein "Muß" für jeden Besucher, die Festung Königstein, der Zschirnstein, der Pabststein, die Affensteine, der Lichtenhainer Wasserfall, der Kuhstall, der Große Winterberg, der Rauenstein und und und...

Wir hatten das Vergnügen, zwei "Newcomern", zwei äußerst sympathischen Menschen aus dem Schwabenlande, die Sächsische Schweiz zu zeigen. Leider nur einen Bruchteil davon.
Sie werden wiederkommen!

 

Ulla und Achim Schöneich Juli 2000

 

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