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Breslau und Krakau in 5 Tagen

Zum 80. Geburtstag schenkten wir unserem Vati diese Kurzreise. Noch einmal seine Heimatstadt sehen. 
1925 in Breslau geboren, dort zur Schule gegangen, eine Lehre absolviert und dann teilte er das Schicksal tausender Jugendlicher: 1943 eingezogen zur Wehrmacht, kurze Ausbildung (in Liegnitz) und ab an die Ostfront.
Im Herbst 1944 verwundet, Unterschenkel amputiert, nach Breslau ins Lazarett und dann die Evakuierung, die ihn schließlich nach Sachsen trieb.
Wir begleiteten ihn auf dieser Fahrt, sogar Stefan fuhr mit und ließ sich von seinem Großvater dessen "Wirkungsstätten" erklären. Doch nun alles der Reihe nach.

Der kleine Zubringerbus holte uns an der Haustüre ab und pünktlich brachte er uns zum Abfahrtsort Dresden, am Bahnhof Neustadt. Alle Reisenden (29) waren an Bord, Stefan und wir die Jüngsten. Alle anderen Reisenden waren schon Rentner. Es scheint so, dass für Jüngere das Reisziel Schlesien tabu ist. 
In Görlitz passierten wir die Grenze und fuhren nicht direkt nach Breslau, sondern über Hirschberg (am Fuße des Riesengebirges), wo wir erst mal eine Pause einlegten. Weiter führte uns die Reise nach Schweidnitz.

Ring in Hirschberg Ring in Schweidnitz
Hier in Schweidnitz ist das Ziel aller Reisegesellschaften die Friedenskirche.
Die Friedenskirche in Schweidnitz In der Schweidnitzer Friedenskirche
Dann ging die Fahrt zügig nach Breslau hinein. Vorbei an großen Gewerbe- und Einkaufsgebieten auf der "Grünen Wiese". Mit OBI, IKEA, MediaMarkt, Kaufland, Deichmann und wie sie alle heißen.

Unser Hotel - "Dwor Polski", "Polnischer Hof", liegt direkt am Ring, dem Marktplatz von Breslau. Die Anfahrt war kompliziert, unser Bus konnte durch die engen Gassen nicht bis zum Hotel fahren. Wir gingen ein kurzes Stück zu Fuß, das Gepäck wurde indessen mit einem Taxi transferiert. Nun Zimmer beziehen und dann zum Abendbrot. Ein schmackhaftes Menü: Suppe, Schweinebraten mit Schlesischen Klößen und einer ungewöhnlichen, aber gut schmeckenden fruchtigen karamelisierten Soße, Dessert und Mocca. Natürlich auch ein Bier.

Danach starteten wir zu einer Stadtrundfahrt mit einem Taxi. Rychard war der Taxifahrer. Unsere Reiseleitern Carola hat ihn uns vermittelt. Rychard spricht gut deutsch und kennt sich in Breslau sehr gut aus, auch die ehemaligen deutschen Orts- und Straßennahmen waren ihm geläufig. Er bezeichnete sich auch als eine echte "Breslauer Lerge".

Rychard, unser "Stadtführer"
Die Kletschkauer Straße Im Treppenhaus
Zwei Stunden sind wir auf den Spuren unseres Breslauers gefahren. Rychard setzte uns am Hotel wieder ab. Jetzt hatten wir natürlich richtigen Appetit auf ein schönes Bier. Den Tag ließen wir im Garten eines Restaurants am Ring ausklingen, unsere Füße freuten sich auch. Und unser "Alter  Breslauer" war natürlich mit dabei. Dank der günstigen Lage des Hotels konnte auch er einmal das neue Breslau bei Nacht erleben.
Abends am Ring Abends am Ring
Die Nacht war etwas laut, die schmale Gasse vor unserem Hotel war eine Umleitungsstrecke. Der Vorteil, mitten im Zentrum zu sein, wiegt das aber wieder auf. Nach einem sehr guten Frühstück starteten wir zum Stadtrundgang. Einmal hingefallen und wir standen auf dem Ring mit dem Rathaus. Danach fuhren wir zur Dominsel mit der Kreuzkirche und dem Dom. Auch die Kirche Maria auf dem Sande besuchten wir.
"Postkartenansicht" des Rathauses Die Kreuzkirche auf der Dominsel
Im Dom Maria auf dem Sande und die Dombrücke
Weiter entfernt vom Stadtzentrum besichtigten wir die Jahrhunderthalle und beendeten die Stadtführung in der Universität. In der Markthalle kauften wir uns Brötchen und Getränke zum Mittag und im benachbarten Uferpark hatten wir ein schönes schattiges Plätzchen zum Ausruhen.
Das Richtige zum Ausruhen war dann auch die anderthalb stündige Bootsfahrt auf der Oder.
Bis zum Abendbrot war noch genug Zeit, individuell Breslau  zu besichtigen. Ulla und Stefan unternahmen einen Einkaufsbummel und ich setzte mich mit meinem Vater zu einem Bier in ein Straßenlokal am Ring. Wir beobachteten das Treiben und unsere Meinung: In Breslau wachsen auch viele hübsche Mädchen. Nach dieser Augenweide stieg ich noch die rund 300 Stufen auf den Turm der Elisabethkirche hinauf. Hier oben liegt einem Breslau zu Füßen.
In der Jahrhunderthalle Die Aula der Universität
Blick in die Markthalle Der Ring von der Elisabethkirche
Nach dem Abendbrot bummelten wir wieder zum Ring, wieder ein Bierchen und genossen das rege abendliche Treiben in der Stadt. Abends am Rathaus

Krakau

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Breslau und die Fahrt ging Richtung Krakau.
Die Nacht war ruhig, denn ich hatte Ohrstöpsel in einer Apotheke gekauft. Wir haben sehr gut (bei offenem Fenster) geschlafen. Diese Stöpsel dürfen wir in zwei Wochen nicht vergessen mitzunehmen, denn dann starten wir zu unserem großen Urlaub, wo wir auch ein paar Nächte inmitten der Weltmetropole London sind.
Zurück zu unserer Fahrt. 
Wir machten einen Stopp in Tschenstochau, dem Wallfahrtsort in Polen. An diesem Sonnabend pilgerten die Lehrer dorthin, weit über 100 Reisebusse auf dem Marktplatz. 
Wir hatten eine Führung, mit der wir mitten in die Messe platzten. Es war für uns schon sehr peinlich, vorbei an betenden und in stiller Andacht Knienden geführt zu werden.

 

Tschenstochau
Weiter ging die Fahrt nach Krakau. Das Hotel befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums. Nach dem Abendbrot fahren wir mit dem Bus noch einmal ins Stadtzentrum. Ring mit den Tuchhallen
Nachdem wir gut geschlafen und gut gefrühstückt haben, holte uns unsere dortige Reiseführerin zu einem Stadtrundgang ab. Der beginnt am Wawel, dem Schloss und führte über die alte Universität, dem Collegium Maius, uns zum Ring. Hier besuchten wir die Tuchhallen, gingen zum alten Stadttor. An der Stadtmauer bieten dort die Künstler ihre Werke an. 
Collegium Maius Ring mit den Tuchhallen
Stadtmauer mit Florianstor Aufgang zum Wawel
Der Stadtrundgang führte uns auch wieder zurück zum Wawel, den wir nun besichtigten. Die Kirche und der Innenhof des Schlosses sind schon beeindruckend.
Auf dem Wawel Innenhof des Schlosses auf dem Wawel
Den Rest des Nachmittags hatten wir, wie es so schön heißt: zur freien Verfügung. 
Was macht man nach so einem Stadtrundgang? Natürlich sich ein schönes schattiges Plätzchen in einem Restaurantgarten suchen und dem bunten Menschentreiben zuschauen. 
Wir trafen uns noch einmal an der Marienkirche, die wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Krakau besuchten.
In den Tuchhallen Eine Kutschfahrt gefällig?
Die lieben Tauben zur Freude der Kinder
Reklamefahrt mit dem Hochrad Der Veit-Stoß-Altar in der Basilika St. Marien

Fazit: 
Uns hat es gefallen. Die Reise war anstrengend, hat bei uns aber unvergessliche Eindrücke hinterlassen.
Gebucht hatten wir die Reise bei:

Zu Bines Reisekiste

Wir möchten uns natürlich auch für die gute Betreuung bei der Reiseleiterin Carola und dem Fahrer Micha bedanken.

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